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Mein persönlicher Weg zum Training nach Dr. Ute Blaschke-Berthold

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Wer mich aus früheren Zeiten kennt, der weiß, dass ich im Umgang mit meinen Hunden nicht zimperlich war. Ich habe Erfahrung mit der Rappeldose gesammelt, die Kette habe ich nach meinem Hund geworfen, wenn er nach dem Rückruf nicht sofort zurückkam und den Leinenruck habe ich bei der „Unterordnung“ verwendet. Auch habe ich meinen Hund angeschrien, wenn er ein „Kommando“ nicht sofort befolgt hat und bin dann frontal drohend auf meinen Hund zugegangen. Wer mich heute kennt, der wird darüber womöglich überrascht sein. Wie kam es dazu?

1. Die Hunde haben mich gelehrt

CumCane1Leni war eine Hündin, die Geräuschangst hatte und auch vor Menschen Angstverhalten zeigte. Folgen waren als Übersprungshandlung das Fressen von Kot und in der Wohnung das Anbellen von fremden Besuchern. Was habe ich getan? Das Bellen wurde mit der Kette unterbunden und das Fressen des Kots mit der Rappeldose quittiert. Die Folge? Leni war schnell gehemmt in meiner Anwesenheit. Sie bellte nicht mehr. Leider fand sie Besuch dadurch aber nicht weniger unheimlich. Wie auch? Wenn Besuch kam, kam ja im Zweifelsfall auch die Kette. Draußen wurde die Distanz zu mir größer und in ausreichender Distanz oder in einem unbeobachteten Moment fraß sie Kot. Strafe macht Hunde erfinderisch. In der Hundeschule versuchte Leni mit aller Kraft zu verhindern, sich vom Auto zu entfernen, denn auf dem Platz erwartete sie der Leinenruck. Leni starb im Alter von 2 Jahren, weil sie in einer Panikreaktion in einen fahrenden Zug rannte. Hätte sie nicht die Distanz gesucht, wären wir näher gewesen, wäre der Auslöser (ein Stromzaun) uns vielleicht aufgefallen? Vielleicht wäre sie nicht weg von uns gerannt, sondern hätte sich bei uns versteckt (wie es unsere Hündin Shari heute macht)?

2. Die ATN machte den nächsten Schritt

CumCane3Fehler möchte man nicht wiederholen, also begann ich die Ausbildung an der ATN, um beim nächsten Hund alles besser machen zu können. Ich lernte die Körpersprache der Hunde zu lesen und erkannte, dass Hunde oft nur aus Angst vor Konsequenzen „gehorchen“. Angst ist ein starkes Mittel und es funktioniert- allerdings nicht ohne Nebenwirkungen. Stress und ein gestörtes Vertrauensverhältnis zum Menschen sind nur zwei der vielen Folgen.
Auf einem Seminar lernte ich Amira Sultan kennen, die mich zu Dr. Ute Blaschke-Berthold brachte. Ute war eine Offenbarung für mich. Ich lernte, dass Strafe in der oben genannten Form nicht notwendig ist, um dem Hund etwas beizubringen. Im Gegenteil, mein Hund und ich wurden ein Team und er begann andauernd Verhalten zu zeigen, damit ich dieses belohne. Mein Hund wollte unbedingt trainieren- was ein Spaß für uns beide. Ich lernte Hunde noch besser zu lesen und zu erkennen, was wirkliche Belohnungen sind- also nicht nur mit Futter um mich zu werfen. Meine Podencomix-Hündin kam durch den doppelten Rückruf, obwohl sie gerade am Jagen war und sie machte dies motiviert und nicht aus Angst. So viel hat mich Ute gelehrt, dass ich darüber ein Buch schreiben könnte und all dieses Wissen darf ich heute an meine Kunden weitergeben.
Klar besuch(t)e ich auch Seminare anderer Dozenten und lerne auch dort. CumCanes (nach Dr. Ute Blaschke-Berthold) wissenschaftliche Herangehensweise ist für mich bisher allerdings unerreicht.

3. Das andere Extrem

In meiner Entwicklung kippte ich übrigens auch ins andere Extrem. Verhalten, das mir nicht gefiel, ignorierte ich einfach und tat nichts mehr dagegen. Leider war dies nicht von Erfolg gekrönt- das Verhalten blieb. Auch hier wurde ich auf Seminaren von Dr. Ute Blaschke-Berthold belehrt. „Ignorieren funktioniert nur, wenn das Verhalten davor durch Aufmerksamkeit verstärkt wurde“. Also was tun? Sie lehrte mich, dass unerwünschtes Verhalten so schnell wie möglich unterbrochen werden muss und wie dies ohne Schreckeinwirkung und ohne Erzeugung von Angst funktioniert. Weitere Werkzeuge, wie der Geschirrgriff und die konditionierte Entspannung erweiterten mein Repertoire.

4. Heute

CumCane4Heute darf ich das gesammelte Wissen selbst weitergeben und Mensch-Hunde-Teams unterstützen. Ich weiß, wie man zunächst belächelt wird, wenn man seinen Hund nicht anschreit, sondern lobt. Ich weiß, dass Strafe häufig beliebter ist als Belohnung. Und ich weiß, dass jeder seinen Weg im Hundetraining gehen muss, ohne verurteilt zu werden. Gerne zeige ich meinen Kunden den Weg, den ich gefunden habe. Bei einem CumCane-Trainer wird nicht verurteilt, sondern es wird für das Team der passende Weg gesucht. Danke Ute, dass du mir so viele Werkzeuge gegeben hast, dass ich für die Teams aus so vielen Möglichkeiten wählen - und der passende Weg gefunden werden kann.